Die Tour of Austria launchte ein neues Fernseh- und Online-Format: „Windschatten. Das TV-Magazin der Tour of Austria.“ Im Stile einer Talkshow wurden vor Publikum über eineinhalb Stunden tiefgründige Gespräche mit hochkarätigen Gästen – den Radprofis Marco Haller, Carina Schrempf sowie Eurosport-Experte Karsten Migels und Trainer Helmut Dollinger – geführt.
Zahlreiche Veranstalter, wie Peter Gschwentner, Andreas Klingler oder ihr Salzburger Kollege Peter Stankovic, kamen in die Medienhalle Hall ebenso wie Tiroler Touristiker, unter anderem Oliver Schwarz von Ötztal Tourismus, und Nachwuchsfahrer der heimischen Continental-Teams. Moderator und Tour Direktor Thomas Pupp bot den beiden Radprofis Marco Haller (BORA – hansgrohe) und Carina Schrempf (Fenix Deceuninck) sowie Eurosport-Experten Karsten Migels und Helmut Dollinger, langjähriger Performance Coach in der WorldTour, eine Bühne. In der ersten von monatlich geplanten Sendungen bis zum Beginn der Tour of Austria Anfang Juli 2023 ging es um das Thema „der moderne Radsport“.
Karsten Migels ist ein Radsportexperte wie er im Buche steht: „Klar ist, die Radprofis werden immer jünger. Mittlerweile bekommen 18-Jährige schon gut dotierte Verträge von WorldTeams. Die Entwicklung in den letzten Jahren war rasant und die Rennen immer schneller. Auch in Bezug auf das Training und die Ernährung hat sich enorm viel getan. Ein Radprofi muss mittlerweile 365 Tage im Jahr voll fokussiert sein. Zeiten, als ein Jan Ullrich am Zenit seiner Karriere mit zehn Kilogramm Übergewicht aus dem Winter kam, sind absolut vorbei.“ Das sieht auch Helmut Dollinger, der viele Jahre als Trainer in der WorldTour tätig ist, so: „Es ist ein brutaler Kampf um die Highlights des Jahres geworden und die Trainingsperioden müssen genau ausgewählt werden. Auch die Ernährung mit der Kalorienzufuhr hat sich massiv verändert. Mittlerweile gehen Radprofis mit der Waage zum Essen, um die Vorgaben der Teams genau einzuhalten.“
Carina Schrempf, die Um- und Aufsteigerin des Jahres
Die Steirerin Carina Schrempf hat vor dieser Saison sensationell den Sprung in die höchste Damenliga geschafft und einen Vertrag bei Fenix-Deceuninck erhalten. Die ehemalige Leichtathletin, Österreichische Meisterin über die 400 und 800 Meter, hängte auch ihren Brotberuf an den Nagel und ist seither Vollzeitprofi. Ihr Talent zeigte sie gleich im heurigen Jahr, als sie sich den Staatsmeistertitel auf der Straße holte und bei der Tour de Romandie Féminin als Zweite nur knapp ihren ersten WorldTour-Sieg verpasste. Die 29-Jährige: „Der Radsport hat es mir ermöglicht endlich vom Sport leben zu können. Die Umstellung von der Leichtathletik war aber enorm, vor allem das Positionieren im Feld und die Taktik musste ich erst lernen. Im nächsten Jahr ist mein großes Ziel meine erste Tour de France.“
Routinier Marco Haller will wieder zur Tour de France
Er ist der Routinier unter den österreichischen WorldTour-Profis: Der Kärntner Marco Haller steuert auf seine 14. Saison in der höchsten Klasse des Radsports zu. Seit zwei Jahren fährt er in Dienstag von BORA – hansgrohe und 2024 bekommt er mit Vuelta- und Giro-Gewinner Primoz Roglic einen prominenten Teamkollegen: „Ich hoffe, dass ich Primoz bei der nächsten Tour de France vor allem auf den Flachetappen unterstützen kann. Die Tour ist neben den Frühjahrsklassikern mein großes Ziel.“ Als Jugend- und Juniorenfahrer gewann Marco fast alle Rennen: „Ich war damals sehr vielseitig und übte vom Radsport über Eishockey und Fußball viele Sportarten aus. Aber beim Radfahren gewann ich die meisten Rennen und so konzentrierte ich mich darauf. Die Entwicklung der jungen Fahrern heutzutage ist aber schon brutal. Ich weiß nicht, ob ich das damals so durchgehalten hätte. Ich hatte immer eine gute Balance zwischen Spaß am Spitzensport und dem Ausgleich dazu. Solange das so ist, werde ich auf alle Fälle weiterfahren.“
Die nächste Sendung von „Windschatten. Das TV-Magazin der Tour of Austria“ wird Ende November ausgestrahlt. Das Format wurde von der Studio K19 GmbH entwickelt. Spannende Themen, wie Frauenpower im Radsport oder das Rad als Wirtschaftsfaktor werden in den nächsten Sendungen mit internationalen Gästen durchleuchtet.